Freie Presse Chemnitz, 12.04.2005
Neue Dynamik in Affäre um Manipulation bei SachsenLB
Anwaltbrief belegt Urkundenfälschung- Staatsanwalt schweigt
Dresden. In der Affäre um gefälschte Urkunden bei der SachsenLB liegt nun offenbar ein erstes Geständnis vor. Aus einem Schreiben der Nürnberger Anwälte Dr. Gummel & Beck geht hervor, dass der Bank-Jurist Thomas Krügel bei der Staatsanwaltschaft Dresden Unterlagen auf Anweisungen der Verantwortlichen gefälscht und rückdatiert hat. Mit der Begründung, das Verfahren könne „eine gewisse Dynamik entfalten", wollte Staatsanwalt Christian Avenarius keine Stellungnahme abgeben. Die Staatsanwaltschaft will damit weitere Ermittlungen nicht beeinträchtigen.
Die SachsenLB hatte sich wegen der Vorwürfe, aktienrechtlich verpflichtende Unterlagen manipuliert zu haben, vor einigen Wochen bereits von ihrem Vorstandschef Michael Weiss, dessen Lebensgefährtin Andrea Braun und Vorstandsmitglied Rainer Fuchs getrennt. „Das Kartenhaus von Lügen und kriminellen Methoden ist nunmehr zusammengebrochen, die Politik ist blamiert", kommentierte der SPD Landtagsabgeordnete
Karl Nolle die jüngste Entwicklung.
Die SachsenLB enthielt sich einer Stellungnahme. „Wir äußern uns nicht zu laufenden staatsanwaltschaftlichen Verfahren", meinte eine Sprecherin.
Von Hubert Kemper
