Karl Nolle, MdL

DNN/LVZ, 13.04.2005

NPD-Kandidat unter Druck

 
Dresden. Das Wahldebakel von NPD-Kandidat Peter Marx bei der Leipziger OB-Wahl hat zu Ernüchterung bei den Rechtsextremen auf Landesebene geführt. "Wir haben mehr erwartet", sagte NPD-Sprecher Matthias Paul gestern in Dresden. Marx selbst sei mit dem Ziel "5 plus x" in den Wahlkampf gezogen, das Ergebnis - 2,4 Prozent in der Messestadt - sei "nicht befriedigend".

Gleichzeitig verschärft die Niederlage des aus Rheinland-Pfalz stammenden Marx die Verwerfungen zwischen den Sachsen und den zugereisten NPD-Kadern in der rechtsextremen Partei. Die Gruppe um Marx und Fraktionschef Holger Apfel (Hildesheim) sei "machtbesessen und ohne Bodenhaftung", sagte ein NPD-Funktionär gestern, "in Leipzig haben sie dafür die Quittung erhalten". Paul ging nicht soweit, räumte aber indirekt ein, dass die Personalentscheidung problematisch war. "Zu den Kommunalwahlen treten wir wieder an, dann aber mit eigenen Leuten aus Leipzig", sagte er.

Bereits im Vorfeld hatte es erhebliche Kritik an Marx gegeben. Im Zentrum standen nicht zuletzt die Wahlkampfkosten, die Marx offiziell mit rund 20.000 Euro beziffert. So hatte der ehemalige NPD-Bundeschef Günter Deckert in einem internen Schriftwechsel behauptet: "Wo Geld ist, ist Marx, und das Geld zerrinnt ihm zwischen den Händen."

Auch Marx räumte gestern ein, er habe "mit mehr gerechnet". Dennoch sei das Ergebnis "kein Beinbruch". Parteikreise in Dresden gehen davon aus, dass er in absehbarer Zeit Sachsen verlässt. Bereits heute ist Marx NPD-Landeschef in Rheinland-Pfalz, wo er auch ein Haus besitzt.
J.K.

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