Karl Nolle, MdL

DNN/LVZ, 25.06.2005

Strafanzeige gegen Ex-Landesbanker

 
Leipzig. Der geschasste Landesbank-Vorstandschef Michael Weiss beschäftigt weiter die Staatsanwaltschaft. Nach Informationen dieser Zeitung hat die Tutzinger Industrie- und Immobilien-Leasing (IIL) Ende dieser Woche Strafanzeige gegen den Ex-Banker erstattet. Weiss wird darin die Abgabe einer falschen eidesstattlichen Versicherung vorgeworfen.

Hintergrund ist der Streit um die Landesbank-Leasingtochter MDL, an der die IIL als Minderheitsgesellschafter 49 Prozent der Anteile hält. Im Zuge dieser Auseinandersetzung war bei der Sachsen LB eine Besitzmeldung nach dem Aktienrecht gefälscht worden. Als Staatsanwälte bei einer Durchsuchungsaktion dafür in der Bank Belege fanden, mussten Fuchs und Weiss Ende Februar gehen. Hier setzt die Strafanzeige gegen den ehemaligen Landesbank-Chef Michael Weiss an. In einer eidesstattlichen Versicherung hatte der Ex-Banker ausgeführt, dass er mit der "angeblichen Rückdatierung" der fraglichen Besitzmeldung nicht befasst gewesen sei. Am 26. Januar, so Weiss, sei er über eine Notiz der Landesbank-Rechtsabteilung informiert worden, "aus der sich ein Verdacht der Rückdatierung ergeben könnte."

Damit, heißt es in der Anzeige, die dieser Zeitung vorliegt, wolle Weiss den Eindruck erwecken, er habe an dem Tag erstmals von dem Fälschungs-Verdacht erfahren. Dies sei "abwegig", weil bereits ein Urteil des Oberlandesgerichtes Dresden von 11. Januar die Rückdatierung thematisiert und für plausibel erklärt hatte. Zudem sei Weiss' Lebensgefährtin, Ex-MDL-Chefin Andrea Braun, im Geständnis des Landesbank-Mitarbeiters, der die Rückdatierung ausführte, explizit als "Verantwortliche" für den Vorgang benannt.
rad

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