Karl Nolle, MdL

DNN/LVZ, 01.07.2005

Kündigung von Schulleitern Thema im Landtag

 
Dresden. Die sächsischen Grünen haben scharfe Kritik an der Strafversetzung von zwei Schulleitern aus Lohmen (Landkreis Sächsische Schweiz) geübt. "Offensichtlich verfolgt das Kultusministerium eine Strategie politisch motivierter Kündigungen, die die Schulleiter gefügig machen soll", erklärte die bildungspolitische Sprecherin Astrid Günther-Schmidt.

Sie kündigte an, das Thema im Landtag zur Sprache zu bringen. FDP und PDS schlugen in die gleiche Kerbe. So mutmaßte der schulpolitische Sprecher der PDS, André Hahn, dass es angesichts des landesweiten Widerstandes gegen die geplanten Schulschließungen weitere Maßregelungen geben könnte.

Kultusminister Steffen Flath (CDU), der kommende Woche im Schulausschuss Stellung beziehen soll, verteidigte gestern die Absetzung. "Schulleiter haben Unterricht zu organisieren", sagte er. Es sei nicht ihre Aufgabe, mit den Schülern während des Unterrichts zu Demonstrationen zu gehen. Die beiden Betroffenen hätten sich mit ihrem Verhalten für das Schulleiteramt "als nicht geeignet erwiesen". Deshalb sei das Vorgehen gerechtfertigt. Flath zweifelt auch nicht daran, dass die Entscheidung vor Gericht Bestand haben wird.

Das Dresdner Regionalschulamt hatte der Leiterin der Lohmener Grundschule und dem Leiter der dortigen Mittelschule eine außerordentliche Änderungskündigung ausgesprochen, weil sie sich in der Unterrichtszeit an einer Protestaktion beteiligt hatten. Der Schulleiter ist nur noch als Lehrer an der Schule, seine Kollegin wurde nach Pirna versetzt.
Ingolf Pleil

Karl Nolle im Webseitentest
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