Karl Nolle, MdL

Sächsische Zeitung, 06.07.2005

Bremer WASG-Mitglied soll auf PDS-Landesliste

Bundestagswahl. Das Linksbündnis verhandelt über künftige Kandidaten.
 
Nachdem der Bundesparteitag der „Wahlalternative Arbeit und Soziale Gerechtigkeit“ (WASG) am vergangenen Wochenende ein Zusammengehen mit der PDS zur Bundestagswahl beschlossen hat, laufen auch im Freistaat Kandidatengespräche zwischen beiden Parteien. Das bestätigten gestern sowohl die WASG Sachsen als auch der PDS-Landesverband.

WASG-Sprecher Enrico Stange sagte, man prüfe jetzt, welche eigenen Bewerber man für eine künftige Kandidatur auf der PDS-Landesliste vorschlagen wird. Gleichzeitig läuft innerhalb der WASG eine Urabstimmung zu dem geplanten Linksbündnis, die bis zum Landesparteitag der sächsischen WASG am 16. Juli abgeschlossen sein soll.

Inzwischen drängt bei der Kandidatensuche allerdings mächtig die Zeit, denn bereits am kommenden Sonnabend soll der Nominierungsparteitag stattfinden, auf dem Sachsens PDS über ihre Landesliste abstimmt. Nach SZ-Informationen ist daher im Vorfeld schon eine wichtige personelle Entscheidung gefallen. So haben sich PDS und die Wahlalternative auf Bundesebene darauf geeinigt, dass mit Axel Troost einer der vier WASG-Bundesvorständler auf der sächsischen PDS-Liste kandidieren soll. Diese Personalie ist jedoch nicht unumstritten. Während in der WASG Sachsen Unmut herrscht, bei der Einigung außen vor geblieben zu sein, steht Troost selber wegen umstrittener Geschäfte in der Kritik. Der „Spiegel“ berichtete kürzlich über dubiose Beraterverträge, die der aus Bremen stammende Wirtschaftswissenschaftler Troost früher mit dem PDS-Arbeitsminister Helmut Holter in Mecklenburg-Vorpommern abgeschlossen haben soll.

In der PDS Sachsen geht man zudem davon aus, dass Troost der einzige WASG-Vertreter auf den aussichtsreichen vorderen Listenplätzen bleibt. Insgesamt soll die Landesliste 20 Namen umfassen.
Von Gunnar Saft

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