Karl Nolle, MdL

Dresdner Morgenpost, 16.07.2005

SachsenLB: Metz muss vor Untersuchungsausschuss

 
DRESDEN - Jetzt steht es fest: Am 4. August ist Showdown. An diesem Tag müssen alle Kontrahenten im jüngsten Skandal um die SachsenLB vor den Untersuchungsausschuss. Bitter für die Bank: Sie wird von Finanzexperten weiter schlecht bewertet.

Finanzminister Horst Metz (CDU) muss nun doch in der Sommerpause vor dem SachsenLB Ausschuss aussagen. Die CDU Fraktion wollte das bis zur Bundestagswahl verhindern. Aber gestern stimmten doch noch alle Fraktionen dem PDS-Beweisantrag zu. „Der Druck auf die Staatsregierung war einfach zu groß", sagte PDS-Ausschuss-Obmann Klaus Tischendorf. Für die Sondersitzung müssen die 20 Ausschussmitglieder und vier Zeugen ihren Urlaub unterbrechen.

Denn am gleichen Tag wie Metz werden auch dessen ärgste Kontrahenten im Streit um den angeblichen Millionen-Vergleich befragt: Klaus Fischer und Andreas Waldow, Anwalt und Sprecher des Geschäftsmannes Ludwig Hausbachen, der die SachsenLB auf 140 Millionen Euro Schadenersatz verklagt hat. Als Vergleich soll ihm Metz über Waldow 35 Millionen Euro angeboten haben. Metz bestreitet das vehement, ebenso wie sein Vertrauter Georg Schildge der auch am 4. August vernommen werden soll. Derzeit steht Aussage gegen Aussage. „Ich hoffe, dass dann alle ihre Versionen belegen können", sagte SPD-Obmann Karl Nolle.

Unterdessen hat die 300-Millionen-Euro-Spritze des Freistaates für die Landesbank ihre Wirkung verfehlt: Finanzexperten stuften die SachsenLB erneut negativ ein. Folge: Die Bank muss für eigene Kredite weiter mehr bezahlen als andere Geldhäuser. Die Opposition war sich gestern einig: Hätte die Regierung eher gehandelt, wäre es nicht dazu gekommen. sml

Karl Nolle im Webseitentest
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