Sächsische Zeitung, 30.07.2005
Flowerpower mit Sozis
Sächsisch berachtet von Annette Binninger
DER Kanzler kommt Früher reichte diese Ankündigung, um spielend riesige Plätze mit Tausenden von Zuhörern zu füllen. Heute ist das eben anders. Dass der hohe Gast wirklich noch die Massen anzieht, wenn er am 15. August auf dem Dresdner Theaterplatz reden wird, das bezweifeln offenbar auch seine eigenen Parteigenossen. „Auf die Ortsvereine kommt die große Aufgabe der Mobilisierung unserer eigenen Leute als Hauptaufgabe zu“, heißt es motivierend in einem Schreiben an die Mitglieder des SPD-Unterbezirks Dresden-Elbe-Röder. „Werbt also bitte um unbedingte Teilnahme und bildet Fahrgemeinschaften nach Dresden“, heißt es weiter in der Rundmail an die Genossinnen und Genossen. „Die Besucherreihen müssen, aus sicherlich nachvollziehbaren Gründen, im vorderen Bereich mit Sozis gefüllt werden.“ Im hinteren Bereich könnten Winkelemente ausreichend sein ...
NUR keine Schadenfreude, liebe Genossinnen und Genossen von der PDS. Ihr habt Probleme, die ihr vielleicht noch gar nicht kennt. Da hat sich doch unter www.die-linkspartei.de einfach ein österreichischer Anbieter eingeschlichen ins Internet-Herz der Zweckehe aus PDS und WASG. „Sei die Linkspartei für eine Woche“, ruft die Gruppe keck zu Vorschlägen auf. Denn länger als eine Woche dürfe niemand den gewichtigen Namen Linkspartei tragen. „Mal ehrlich, was ist von einer Partei zu halten, die als Punkt (römisch) eins in ihrem vorläufigen Wahlprogramm ,Arbeit für alle fordert.’ Sind wir in den 70ern?“, fragen die Österreicher. Vielleicht könnte der Chef der sächsischen Linkspartei-Landtagsfraktion – Peter Porsch ist gebürtiger Österreicher – zu Hause mal von seinem Wahlrecht Gebrauch machen.