Karl Nolle, MdL

Agenturen, ddp-lsc, 15:09 Uhr, 14.11.2005

Spitze der Sachsen LB offenbar lange in Kenntnis über Begünstigungen

 
Dresden (ddp-lsc). Die Spitze der Landesbank Sachsen hatte offenbar frühzeitig Hinweise auf Unregelmäßigkeiten und Begünstigungen bei führenden Mitarbeitern. Wie am Montag in Dresden im parlamentarischen Sachsen-LB-Untersuchungsausschuss bekannt wurde, soll am 27. Februar 2004 und damit etwa ein Jahr vor dem Rücktritt des damaligen Bankchefs Michael Weiss und seines Vorstandskollegen Rainer Fuchs ein Telefonat statt gefunden haben, in dem das damalige Vorstandsmitglied und heutige Vize-Vorstandschef, Hans Jürgen Klumpp, sich unter anderem über Begünstigungen für die beiden Manager beklagt haben soll. Dabei sei es unter anderem um Vergünstigungen bei Autos gegangen.

SPD-Obmann Karl Nolle sagte im Ausschuss, eine entsprechende Telefonnotiz sei auf einem Anrufbeantworter festgehalten. Klumpps Rechtsbeistand bestätigte vor dem Untersuchungsgremium, dass das Telefonat statt gefunden habe. Da der Inhalt aber vertraulich gewesen sei, sei die Verhandlung darüber in einer öffentlichen Sitzung unangemessen. Die Ausschusssitzung wurde daraufhin unter Ausschluss der Öffentlichkeit fortgesetzt.

Der Sachsen-LB-Ausschuss ermittelt wegen Dokumentenfälschung, Bespitzelungen und Vetternwirtschaft in der Landesbank. Weiss und Fuchs hatten ihre Ämter im Zuge der Banken-Affären niedergelegt. Klumpp übernahm daraufhin kommissarisch den Posten des Vorstandssprechers, bis am 1. Juli Herbert Süß an die Spitze der Landesbank rückte.

(folgt Zusammenfassung bis 16.00 Uhr)

ddp/ape/muc
141509 Nov 05

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