Karl Nolle, MdL

Freie Presse Chemnitz, 19.11.2005

Sachsens Landesbank-Vize muss um seinen Job bangen

Klumpp-Anruf löst Sondersitzung des Präsidialausschusses aus - Entsetzen bei Milbradt- „Grober Vertrauensbruch und doppelbödiges Spiel"
 
Dresden. Der Verwaltungsrates der Sachsen-LB wird am Montag unter Vorsitz von Finanzminister Horst Metz (CDU) zu einer außerordentlichen Sitzung zusammenkommen. Ebenso wie Verwaltungsrat und Anteilseigner wird das Gremium über mögliche Konsequenzen aus der spektakulären Enthüllung beraten, die der SPD-Landtagsabgeordnete Karl Nolle am vergangenen Montag in der Sitzung des Sachsen-LB Untersuchungsausschusses bekannt gemacht hatte.

Dabei ging es um den Mitschnitt eines Telefonanrufs von dem inzwischen erkrankten Vizechefs der Bank, Hans-Jürgen Klumpp, bei einem Vertrauten des Bank-Kontrahenten Ludwig Hausbacher. Klumpp hatte in diesem Telefonat Hausbacher aufgefordert, Informationen über versteckte Immobilien Risiken der Bank-Tochter Real in die Öffentlichkeit zu tragen.

Klumpps Anruf hatte in der Bank, aber auch bei Finanzminister Metz und Ministerpräsident Georg Milbradt (CDU) Entsetzen ausgelöst. Von „grobem Vertrauensbruch" und „doppelbödigem Spiel" ist die Rede. Die Opposition im Landtag geht davon aus, dass Metz und Milbradt durch Klumpp in die Risiken der Beteiligungsgeschäfte eingeweiht waren. Bisher ist das bestritten worden.

Sollte Klumpp Montag für die Intervention bei Hausbacher-Sprecher Andreas Waldow keine plausible Erklärung vortragen, sei er als BankVize nicht mehr zuhalten, halten, verlautete gestern auch aus Kreisen der CDU-Landtagsfraktion. (hk)

Karl Nolle im Webseitentest
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