Karl Nolle, MdL

Agenturen dpa, 11:05 Uhr, 28.09.2006

Anklage im Fall Stephanie erhoben - Kind entführt und missbraucht

 
Dresden (dpa/sn) - Im Fall der entführten und missbrauchten Stephanie aus Dresden ist Anklage erhoben worden. Dem 36 Jahre alten Beschuldigten werden Geiselnahme, Kindesentziehung und mehr als 30 sexuelle Übergriffe auf das Mädchen vorgeworfen, teilte die Staatsanwaltschaft Dresden am Donnerstag mit. Die damals 13-jährige Stephanie war am 11. Januar 2006 auf dem Schulweg entführt worden und 36 Tage in der Gewalt des Mannes.

Der Großteil der Taten habe der vorbestrafte Sexualtäter selbst auf Video dokumentiert, hieß es. Ihm drohe nach derzeitigem Sachstand eine Freiheitsstrafe von bis zu 15 Jahren mit anschließender Sicherheitsverwahrung. Der psychiatrische Sachverständige sei in seinem vorläufigen Gutachten zu einer entsprechenden Gefährdungsprognose gekommen, teilte die Staatsanwaltschaft mit. Eine Beeinträchtigung der Schuldfähigkeit habe der Gutachter nicht angenommen.

Die Eltern der mittlerweile 14-Jährigen verlangen Schmerzensgeld, weil sich durch schwere Ermittlungspannen das Leid ihrer Tochter unnötig verlängert habe. Die Polizei selbst hatte Ermittlungsfehler bei der Suche nach Stephanie eingeräumt. So war der einschlägig vorbestrafte Tatverdächtige bei einer Computerabfrage nach Sexualstraftätern durch einen Recherchefehler nicht gefunden worden. Auch das Vorgehen beim Befreien des Kindes löste Erstaunen aus. Als Beamte an der Tür des Geiselnehmers klingelten und ihnen nicht geöffnet wurde, forderten sie statt eines Spezialkommandos einen Schlüsseldienst an. Stephanie war in dieser Situation noch mehrere Minuten mit dem Täter allein.

dpa st yysn ba
281105 Sep 06

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