Karl Nolle, MdL

Freie Presse Chemnitz, Seite 1, 24.10.2006

Ende im Millionenpoker

Sachsen-LB-zahlt 14,9 Millionen Euro für Firmenanteile
 
Dresden. Der Rechtsstreit zwischen der Industrie- und Immobilien Leasing GmbH (IIL) und der Sachsen-LB um die bislang gemeinsame Leasingtochter MDL AG ist gestern mit einem Vergleich vor dem Oberlandesgericht Dresden für beendet erklärt worden. Danach erhält die IIL des Tutzinger Geschäftsmannes Ludwig Hausbacher von der Landesbank insgesamt 14,9 Millionen Euro. Im Gegenzug erwirbt die Sachsen LB 49 Prozent der MDLAktien von der IIL und wird damit Alleingesellschafter des Leasingunternehmens.

Die ausgehandelte Summe liegt erheblich unter der bisherigen Schadenersatzforderung von Hausbacher in Höhe von 140,5 Millionen Euro, aber deutlich über dem vom Landesrechnungshof im Mai 2005 ermittelten Wert der MDL-Anteile. Laut Gutachten betrug der Wert der Anteile von Hausbachers Firma IIL an der MDL zum Jahresende 2002 lediglich 2,6 Millionen Euro. Das Finanzministerium betonte, dass mit der deutlich darüber hinaus gehenden Vergleichssumme von 14,9 Millionen Euro der Gesamtkomplex an Streitigkeiten abgegolten worden sei.

SPD-Obmann Karl Nolle sprach von mehr als 100 Millionen Euro Schaden für die Bank und den Steuerzahler allein durch den Ausflug der Sachsen-LB ins Leasinggeschäft mit der MDL. Nach seiner Einschätzung hätte eine frühere Einigung der Landesbank viel Geld erspart. Der Obmann der Linksfraktion, Klaus Tischendorf, nannte die knapp 15 Millionen Euro den „Preis für das Versagen von Bank-Management und politischer Aufsicht" beim Umgang mit der MDL. (ddp)
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