Karl Nolle, MdL

Sächsische Zeitung, 11.12.2006

Dämpfer der Genossen

Annette Binninger über den Landesparteitag der Sachsen-SPD
 
Souverän war das nicht, was die sächsischen Genossen da am Wochenende auf ihrem Landesparteitag vorgelegt haben. Das dürfte noch nicht reichen, um die Partei aus dem Tal der schlechten Umfrage-Ergebnisse dauerhaft wieder hinauszuführen.

Während auf die Sachsen-SPD Kommunal-, Europa- und Landtagswahlen in den nächsten drei Jahren mit Macht zurollen, ringt sie noch immer mühsam um eigene Stabilität, Ruhe und vor allem Geschlossenheit. Parteichef Thomas Jurk ist es zwar gelungen, die Partei nach der deftigen Wahlschlappe im Herbst 2004 durch harte Arbeit in der Dresdner Regierungskoalition leicht zu stabilisieren. Das haben die Genossen - auch weil Jurk derzeit ohnehin alternativlos ist - zwar unterstützt und ihm persönlich deutlich den Rücken gestärkt. Doch schon bei Jurks Wunschkandidaten für weitere Posten in der Parteispitze folgten ihm die Genossen teils nur widerwillig und verpatzten damit den erwünschten, strahlenden personellen Neuanfang.

Mit der öffentlichen Beschädigung ihrer Führungskräfte machen sich die Genossen letztlich selbst einen Strich durch die Rechnung. Denn ein kraftvoll-optimistischer, mitreißender Auftritt der Sachsen SPD, die endlich wieder breite Wählerschichten ansprechen will, kann so nicht gelingen. Dazu müssten die Sozialdemokraten zunächst die Energie, die sie bei ihren internen Reibereien vergeuden sinnvoller einsetzen
binninger.annette©dd-v.de

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