Karl Nolle, MdL

Sächsische Zeitung, 05.04.2007

Seufzerbrücke

Kommentar von Annette Binninger über den Streit um die Waldschlößchenbrücke
 
Auf gute Ratschläge aus Berlin reagierten die Sachsen bisher – historisch bedingt – eher allergisch. Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee (SPD) könnte es ähnlich ergehen. Denn seine Drohung, kein Geld für den Bau einer Brücke geben zu wollen, die den Verlust des Welterbe-Titels bedeutet, kommt überraschend – vor allem überraschend spät. Und sie bringt neue Verwirrung im Streit um die Dresdner Seufzerbrücke.

Tiefensee schafft es damit zwar, sich in Sachsen zu profilieren. Vielleicht stärkt er damit auch seine schwachen sächsischen Genossen, öffnet die Partei für das Bürgertum der Kulturstadt Dresden. Letztlich setzt Tiefensee damit Sachsens Ministerpräsident Georg Milbradt (CDU) unter Druck, der den Verlust des Welterbe-Titels für „verkraftbar“ hält. Denn seine Regierung hat die Förderung vor Jahren zugesagt. Oder gilt das etwa nicht mehr? Tiefensee versucht zu vermitteln und zu retten, was zu retten ist. Wenigstens dieser gute Wille ist ihm hoch anzurechnen. Mehr nicht.

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