Karl Nolle, MdL

Sächsische Zeitung, 18.05.2007

Leipzig prüft alte Geschäfte

In der Messestadt soll ein Untersuchungsausschuss die Grundstücksverkäufe der Kommune in den 90er Jahren kontrollieren.
 
Leipzig. Die Stadträte der Linksfraktion im Rathaus der Messestadt haben Oberbürgermeister Burkhard Jung (SPD) aufgefordert, einen Aktenuntersuchungsausschuss einzusetzen. Das Gremium soll noch einmal untersuchen, ob Grundstücksverkäufe der Leipziger Wohn- und Baugesellschaft (LWB) in den 90er Jahren rechtmäßig verlaufen sind, sagte Stadtrat Volker Külow von der Linkspartei am Mittwoch.

Külow begründet seine Forderung damit, dass Leipzig im Zentrum der jüngsten Spekulationen über Organisierte Kriminalität in Sachsen stehe. Wenn nicht gehandelt werde, könne ein nicht wieder gutzumachender Schaden für die Stadt entstehen.

Akten längst durchgesehen

Hintergrund sind die Ereignisse um das Attentat auf den langjährigen LWB-Manager Martin Klockzin. Auf ihn war 1994 geschossen worden, weil er Immobilienmaklern im Wege stand, die mit Restitutionsgrundstücken Geschäfte machen wollten. Im Zusammenhang mit einer Untersuchung der Vorgänge ist nun auch Rainer Fornahl ins Gespräch gekommen, der bis 1993 Klockzins Posten innehatte und später für die SPD in den Bundestag ging.

Angesichts von Gerüchten über illegale Grundstücksgeschäfte hatte der ehemalige Leipziger OB Hinrich Lehmann-Grube bereits in der ersten Hälfte der 90er Jahre eine Prüfung der Vorgänge veranlasst. Da die Untersuchung jedoch von externen Fachleuten vorgenommen worden war, hatte der damalige Datenschutzbeauftragte Thomas Giesen die Veröffentlichung der Ergebnisse untersagt. (SZ/ts)

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