Karl Nolle, MdL

Welt-online, 12:06 Uhr, 22.06.2007

Sonntagsfrage: Linke legt nach Parteitag in Umfragen zu

 
Der Zusammenschluss aus PDS und WASG wäre im Bundestag größte Oppositionspartei, wenn am Sonntag Wahlen wären. Nach Meinung der meisten SPD-Anhänger wird ihre Partei deshalb aber nicht ihren Kurs ändern. Parteichef Kurt Beck büßt weiter an Wählergunst ein.

Die Linke verbesserte sich nach ihrem Gründungsparteitag um einen Punkt auf 10 Prozent, ergab das ZDF-Politbarometer. Die FDP erhielte 9 Prozent (plus 1), die Grünen lägen weiterhin bei 8 Prozent, die sonstigen Parteien zusammen kämen auf 4 Prozent (minus 1). CDU/CSU erreichten in der Umfrage 38 Prozent (minus 1), die SPD blieb unverändert bei 31 Prozent.

Bei den zehn wichtigsten Politikern gibt es in der repräsentativen Umfrage größtenteils Image-Einbußen. Die Liste wird weiter angeführt von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU). Ihr Durchschnittswert auf der +5/-5-Skala ging mit 1,8 im Vergleich zur letzten Umfrage etwas zurück (Juni I: 2,0). Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) auf Platz zwei wurde unverändert mit 1,7 bewertet, auch Peer Steinbrück (SPD) erhielt mit 1,3 eine konstante Wertung.

Familienministerin Ursula von der Leyen (CDU) verschlechterte sich dagegen mit 1,0 deutlich (Juni I: 1,3). Auf Platz fünf rückte Arbeitsminister Franz Müntefering (SPD) vor, bei unverändert 0,6 Prozent. Danach folgte mit Einbußen Innenminister Wolfgang Schäuble (CDU) mit 0,5 (Juni I: 0,7). Am stärksten verlor der SPD-Vorsitzende Kurt Beck: Er erreichte eine Note von 0,4 (Juni I: 1,1) und rutschte damit zwei Plätze nach hinten. FDP-Chef Guido Westerwelle bekam 0,0 (Juni I: 0,1), Gesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD) minus 0,6 (Juni I: minus 0,4). CSU-Chef Edmund Stoiber rutschte auf minus 1,1 nach minus 0,7.

Mit einer Kursänderung der SPD wird mehrheitlich nicht gerechnet: 25 Prozent glauben, dass sich die Partei in Zukunft eher nach links orientieren wird, 10 Prozent erwarten eher eine Ausrichtung nach rechts und 55 Prozent keine großen Änderungen (weiß nicht: 10 Prozent). Von den Anhängern der SPD sind fast zwei Drittel (64 Prozent) der Meinung, die Partei werde bei ihrem Kurs bleiben. 20 Prozent halten einen Ruck nach links und 8 Prozent einen Ruck nach rechts für wahrscheinlich.
dpa/wal

Karl Nolle im Webseitentest
der Landtagsabgeordneten: