Karl Nolle, MdL

DNN/LVZ, 06.07.2007

A 72: Weitere Anklagen ab August

 
Leipzig (A. F.). Zwanzig Bauunternehmer von dreißig Baufirmen werden ab August wegen Korruption beim Bau der Autobahn 72 angeklagt. Die Staatsanwaltschaft Chemnitz hat weitere Ermittlungen abgeschlossen, bestätigte Oberstaatsanwalt Gert Schmidt gestern gegenüber dieser Zeitung. Bisher sind ein Hauptverdächtiger und ein Bauunternehmer verurteilt worden. Der Hauptverdächtige hatte mit seinen Aussagen die Ermittlungen beschleunigt.

Bei den demnächst angeklagten Fällen handelt es sich um Betrug, Insolvenzverschleppung und Nichtabführen von Sozialbeiträgen. Die Geschäftsführer diverser beim Bau der Autobahn Chemnitz–Hof beteiligten Baufirmen sollen nach Erledigung der Aufträge die Unternehmen gezielt in die Insolvenz getrieben und dabei Gehälter und Sozialabgaben geprellt haben.

Insgesamt entstand ein volkswirtschaftlicher Schaden von 27 Millionen Euro. Die Ermittlungen gegen weitere Hauptverdächtige, darunter zwei leitende Mitarbeiter des Autobahnamtes Sachsen, gestalten sich schwierig. „Wenn bestochen worden ist, waren immer nur zwei Personen dabei. Das ist schwierig zu beweisen“, so Oberstaatsanwalt Schmidt. Auch die Ermittlungen gegen den einstigen Strabag-Niederlassungsdirektor Sachsens sind noch nicht abgeschlossen.

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