Karl Nolle, MdL

DNN/LVZ, 01.09.2007

SachsenLB fürchtet große Lasten

 
Leipzig (dpa/rtr/ohm). Wegen der Krise am US-Hypothekenmarkt rechnet die SachsenLB mit einer deutlichen Ergebnisbelastung im Geschäftsjahr 2007. Zwar konnte die Landesbank den Gewinn im ersten Halbjahr mehr als verdoppeln. Wegen der riskanten Geschäfte der irischen Tochter SachsenLB Europe – die bisher stets ein wichtiger Ertragsbringer war – sei aber „nicht davon auszugehen, dass sich die gute Ertragsentwicklung des ersten Halbjahres auch im zweiten Halbjahr fortsetzen wird“, berichtete das Institut gestern.

In welchem Ausmaß der Gewinn gedrückt wird und ob das inzwischen von der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) gekaufte Institut in die roten Zahlen gerät, lässt sich nach Ansicht der Bank aber noch nicht abschätzen: „Aus heutiger Sicht lässt sich nicht abschließend beurteilen, ob Bewertungsaufwendungen vollständig ausgeglichen werden können.“

Im Zeitraum Januar bis Juni – der die aktuellen Probleme noch nicht erfasst – kletterte der Gewinn auf 38 Millionen Euro, im Vorjahreszeitraum stand lediglich ein Profit von 17 Millionen zu Buche. Dahinter steht ein starkes Wachstum der operativen Erträge von knapp 106 Millionen auf über 140 Millionen Euro.

Der Zinsüberschuss als wichtigste Ertragssäule stieg um rund 30 Prozent auf 91 Millionen, der Provisionsüberschuss um mehr als 100 Prozent auf 29 Millionen. Zugleich legten die Verwaltungsaufwendungen nur moderat um knapp drei Prozent auf etwa 60 Millionen zu. Deutlich erhöht wurde die Risikovorsorge, die das Ergebnis um knapp 33 Millionen drückte, im Vorjahreszeitraum waren es 24 Millionen Euro.

Die SachsenLB war nach riskanten Geschäften unter anderem auf dem US-Immobilienmarkt ins Schlingern geraten. Eigentlich sollten die Zahlen fürs erste Halbjahr schon eine Woche früher vorgelegt werden. Kurzfristig hatte die SachsenLB die Veröffentlichung aber verschoben.

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