Karl Nolle, MdL

Agenturen ddp-lsc, 11:32 Uhr, 08.09.2007

Milbradt gerät wegen Banken-Affäre stärker unter Druck

 
Hamburg/Dresden (ddp-lsc). Sachsens Ministerpräsident Georg Milbradt (CDU) gerät in der Affäre um die sächsische Landesbank zunehmend unter Druck. Nach Informationen des Nachrichtenmagazins «Der Spiegel» soll Milbradt engeren Kontakt zum Ex-Vorstand der Sachsen LB unterhalten haben, als bislang eingeräumt. Dem Untersuchungsausschuss des Landtages lägen entsprechende Briefe, Faxe und E-Mails vor.

So seien im Februar 2005 vertrauliche Verwaltungsratsvorlagen an den Büroleiter des Regierungschefs gesandt worden, schreibt das Magazin. Ebenso hätten Milbradts Büro Gutachten und externe Prüfberichte vorgelegen. Der Regierungschef habe den Informationsaustausch eingeräumt und als «routinemäßig» verteidigt.

Das Magazin zitiert den SPD-Landtagsabgeordneten Karl Nolle mit der Einschätzung, die Unterlagen belegten, «dass der Ministerpräsident bis in Einzelheiten ständig unterrichtet war». Nolle fügte hinzu: «Milbradt sagt die Unwahrheit.»

Die Sachsen LB war nach Verlusten durch Investitionen in US-Hypothekenpapiere in Schwierigkeiten geraten und am 26. August an die baden-württembergische Landesbank LBBW verkauft worden. Finanzminister Horst Metz (CDU) will als Konsequenz aus der Affäre Ende des Monats zurücktreten.

ddp/hov/pon
081132 Sep 07

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