Sächsische Zeitung, 27.11.2007
CDU im Minus, aber weiter vorn
Die SPD legt zu, eine Mehrheit sähe aber lieber die FDP in der Koalition.
Knapp zwei Jahre vor der nächsten Landtagswahl wächst unter Sachsens Wählern der Wille nach einem politischen Wechsel. Das ergibt eine repräsentative Umfrage von dimap communications, die im Auftrag der FDP-Landtagsfraktion in diesem Monat unter 2000 Wahlberechtigten durchgeführt wurde.
Sonntagsfrage
Derzeit kommt die regierende CDU auf 39 Prozent der Stimmen. Gegenüber der Wahl 2004 ist das ein Minus von 2,1 Prozent. Der Koalitionspartner SPD steigert sich dagegen von 9,8 auf 16 Prozent. Die PDS liegt bei 22 Prozent (minus 1,6), die FDP bei acht (plus 2,1), die Grünen bei sechs (plus 0,9) und die NDP bei fünf Prozent (minus 4,2).
Koalitionswünsche
Die größte Zustimmung gibt es zurzeit für eine CDU/FDP-Regierung. Neun bzw. 38 Prozent der Wähler finden die schwarz-gelbe Variante „sehr gut“ bzw. „gut“. Danach rangiert mit zwölf Prozent „sehr gut“ bzw. 26 Prozent „gut“ eine CDU-Alleinregierung, dicht gefolgt von der jetzigen Koalition von CDU und SPD, die drei Prozent für „sehr gut“ und 35 Prozent für „gut“ halten.
Biedenkopf vor Milbradt
Beim Vergleich der früheren Regierung von Kurt Biedenkopf (CDU) mit der derzeitigen Staatsregierung unter Nachfolger Georg Milbradt (CDU) sehen 46 Prozent der Befragten zunächst keinen Unterschied.
32 Prozent sind jedoch der Meinung, dass die Milbradt-Regierung „eher schlechter“ und weitere sieben Prozent, dass sie „viel schlechter“ agiert. Lediglich neun Prozent sind davon überzeugt, die heutige Regierung sei „eher besser“, nur ein Prozent findet sie „viel besser“. Pikant: Auch 30 Prozent der CDU-Anhänger finden Milbradts Arbeit schlechter als die von Biedenkopf.
Zeugnis für Fraktionen
Die Arbeit der Landtagsfraktionen bewerteten die Befragten auf einer Schulnotenskala wie folgt: Die CDU kam auf 3,2, die SPD auf 3,3 und die FDP auf 3,5. Linke und Grüne landeten jeweils bei 3,7. Mit Abstand am schlechtesten schnitt die NPD ab. Sie wurde mit 5,5 bewertet.
Von Gunnar Saft