Karl Nolle, MdL

Sächsische Zeitung, 21.02.2008

Empörung über Ex-Chef Weiss

 
Dresden. Landesbank-Chef Michael Weiss soll schnellstmöglich erneut als Zeuge vor den Untersuchungsausschuss zur Landesbank geladen werden. Das forderte gestern Grünen-Landeschefin Antje Hermenau. „Jetzt gibt es keine Ausreden mehr: Weiss muss so schnell wie möglich vor dem Untersuchungsausschuss aussagen“, reagierte Hermenau empört auf einen gestrigen SZ-Bericht, wonach eine Vorladung von Weiss bisher an dessen ungeklärter Adresse auf Zypern gescheitert ist.

Karl Nolle, SPD-Obmann in dem Aufklärungsgremium, befürchtet, dass auch der Ausschuss Mitschuld an der im Januar gescheiterten Vorladung haben könnte. „Wenn es im Ausschuss Schlampereien gab, dann müssen wir das klären und Weiss neu vorladen“, so Nolle.

Auch die Staatsanwaltschaft Dresden bemüht sich derzeit bisher vergeblich, Weiss‘ Ehefrau Andrea Braun auf Zypern ausfindig zu machen.

Unterdessen verzögert sich die Vorlage des Prüfberichts zur Landesbank weiter. Er werde erst in etwa zwei Wochen fertiggestellt, teilte Finanzminister Stanislaw Tillich (CDU) gestern im Haushaltsausschuss des Landtages mit. Die Wirtschaftsprüfer von Ernst & Young sollten den Bericht über mögliche Management- und Aufsichtsmängel in der Bank ursprünglich bereits Mitte Januar vorlegen.

Heute wird Bundesminister Thomas de Maizière (CDU) in Dresden als Zeuge im Untersuchungsausschuss aussagen. (SZ/abi)

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