Karl Nolle, MdL

Dresdner Morgenpost, 20.02.2008

Chance für die Hoffnungslosen

Kommentar von Jens Jungmann
 
18.000 Langzeitlose warten derzeit in Sachsen hoffnungslos auf Arbeit. Vor allem die über 50-Jährigen haben keine realistische Chance mehr auf einen neuen Job. So schlimm das auch ist: Jüngere werde von den meisten Firmen bevorzugt.

Die SPD hat nun in der Regierung die Einführung des Kommunalkombis durchgesetzt. Und damit die Möglichkeit eröffnet, ältere Sachsen wieder in Beschäftigung zu bringen und ihnen im Idealfall ein Auskommen bis zur Rente zu ermöglichen. Immerhin werden die Jobs auf die Rente angerechnet. Und selbst wenn nach drei Jahren wieder die Arbeitslosigkeit drohen sollte, sind sie nicht sofort wieder auf Hartz IV angewiesen.

Doch kaum verabschiedet, ätzt Caren Lay, Arbeitsmarkt-Expertin der Landtags-Linken, gleich reflexartig los: Die angekündigten 6.300 Jobs seien la viel zu wenig! Unbedingt müsse das gesamte Paket nachgebessert werden.

Natürlich wäre es schön, wenn alle Arbeitslosen wieder in Lohn und Brot kämen. Doch etwas Realismus ist angebracht: Auch die Regierung kann nicht wissen, wie Kommunen das neue Job-Angebot annehmen und nachfragen werden. Auch ist unklar, ob sich genügend geeignete Sachsen für die neuen Aufgaben finden lassen. Und: Ein gewisser - wenn auch kleiner - Anteil will auch gar nicht mehr arbeiten.

6.300 Jobs, möglicherweise bei Erfolg auch 7.500 neue Stellen, sind zwar nur ein kleiner Anfang. Aber ein Anfang! Und für die betroffenen „Hoffnungslosen", die endlich wieder Arbeit bekommen, sind sie die große Chance zu zeigen, dass sie mit Recht noch gebraucht werden.

Karl Nolle im Webseitentest
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