Karl Nolle, MdL

Sächsische Zeitung, 13.05.2008

Umfrage: Helma Orosz hängt die Konkurrenz ab

Die Sozialministerin hat beste Chancen auf den Sieg bei der OB-Wahl. Möglich ist sogar die absolute Mehrheit.
 
Trotz mancher Wahlkampfpannen und Dauerkritik aus dem linken Lager: Helma Orosz liegt klar vorn. Wäre die OB-Wahl bereits am Sonntag, würde die CDU-Sozialministerin einer SZ-Umfrage zufolge einen deutlichen Sieg einfahren und mit einem Ergebnis von 51,3 Prozent ins Rathaus einziehen. Der Vorsprung zum überraschend zweitplatzierten FDP-Mann Dirk Hilbert beträgt fast 39 Prozentpunkte. Die drei linken Bewerber Eva Jähnigen (Grüne), Peter Lames (SPD) und Klaus Sühl (Die Linke) kommen zusammen auf lediglich 29,3 Prozent der Stimmen. Ist die Wahl schon gelaufen?

41 Prozent sind unentschieden

Nicht ganz. Denn von den 1003 repräsentativ befragten Dresdnern hat zwar knapp die Hälfte (48,8 Prozent) einen Favoriten. Doch 41,3 Prozent geben an, noch unentschieden zu sein. Sollte es der Orosz-Konkurrenz gelingen, bei jenen überdurchschnittlich zu punkten, könnte es für die CDU-Frau enger werden. Dennoch dürfte sie am 8. Juni vorn liegen. Die Frage ist nur wie deutlich.

Sollte Orosz die 50-Prozent-Marke verfehlen, werden die Dresdner am 22. Juni erneut in die Wahlkabinen gebeten. Dann reicht die einfache Mehrheit zum Sieg.

Bislang hatten die Bewerber aus dem linken Lager darauf spekuliert, dass einer von ihnen Orosz als Zweitplatzierter herausfordern wird. Doch diese Pläne gehen offenbar nicht auf. Denn auf Platz zwei liegt FDP-WirtschaftsbürgermeisterDirk Hilbert. Der hat zwar als letzter der Fünf seine Kandidatur bekannt gegeben. Doch offensichtlich haben sein schmissiges Programm und die hohe Anzahl von Plakaten ihre Wirkung nicht verfehlt.

Größerer Vorsprung

Der erste Linke rangiert in der Erhebung auf Platz drei. SPD-Fraktionschef Peter Lames verbucht in der Sonntagsfrage 12,2 Prozent. Hinter ihm liegen Jähnigen (9,2 Prozent) und Sühl (7,9 Prozent). Sollte FDP-Mann Hilbert erwartungsgemäß beim zweiten Durchgang nicht mehr antreten, dürfte der Großteil seiner Wähler für Orosz stimmen –nicht zuletzt wegen programmatischer Überschneidungen bei den Themen Brückenbau und Finanzpolitik. Der Vorsprung der CDU-Frau auf einen linken Herausforderer würde dann noch größer. Zu den Gründen für ihre Wahlentscheidung wurden die Dresdner nicht befragt. Die Erhebung legt aber nahe, dass Orosz mit ihrem Bekanntheitsgrad und ihrem sozialpolitischen Profil in breiten Schichten punkten konnte.

Für die SZ-Umfrage von Saxophon und Anova Marktforschung wurden 1003 Dresdner vom 5. bis 8.5 telefonisch befragt.
Von Thilo Alexe

Karl Nolle im Webseitentest
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