Karl Nolle, MdL

Staatsanwalt jagd den OB von Zschopau

 
ZSCHOPAU. Zschopaus Oberbürgermeister Klaus Baumann (56, CDU) hat gewaltigen Ärger am. Hals: Wegen des Verdachts der Bestechlichkeit ermittelt jetzt die Staatsanwaltschaft in Chemnitz gegen ihn. Verfasser der Strafanzeige: SPD-Landtags-Schwergewlcht Karl Nolle (63).

Oberstaatsanwalt Bernd Vogel (50) bestätigte jetzt die Ermittlungen gegen Baumann: „Die Anzeige wegen des Verdachts der Bestechlichkeit liegt uns vor." Konnkret soll der finanziell offenbar klamme OB-Kandidat für den 8. Juni vor sieben Jahren von einer Chemnitzer Baufirma einen Scheck über 8.500 Mark entgegengenommen haben. In einem Schreiben der Firma an den OB (liegt der Morgenpost vor) heißt es dazu: „Hiermit stellen wir Ihnen leihweise einen Betrag von 8.500 DM zur Verfügung."

Ebenfalls vorliegende Dokumente aus dieser Zeit belegen: Selbst einen Betrag von 67 Euro musste eine Krankenversicherung damals bei dem OB pfänden lassen. Abgeordneter Nolle: „Zu dubiosen Geschäften Baumanns, zum finanziellen Nachteil der Stadt, gab es auch ein Vorermittlungsverfabren im Landratsamt." Dieses sei aber nicht abgeschlossen worden - zu einer offiziellen Untersuchung kam es nie. Zu einer Stellungnahme ist OB Baumann seit Tagen nicht im Rathaus zu erreichen.

Übrigens: Der wegen Grundstücksmogeleien ebenfalls unter Beschuss stehende OB von Limbach-Oberfrohna, Hans-Christian Rickauer (58, CDU), erhält nun Hilfe von Noch-Innenminister Albrecht Butto (60, CDU): Dieser will sich mit Rickauer bei einem Familienfest am Vortag der OB-Wahl feiern lassen. Das Innenministerium wollte dieses Vorhaben gestern nicht kommentieren.
Von Norbert Fleischer