Karl Nolle, MdL

DNN/LVZ, 11.06.2008

Sachsen lehnt Beteiligung an an LBBW ab

 
Dresden/Leipzig (sas). Der Freistaat Sachsen wird sich nicht an der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) beteiligen. Das beschloss das Kabinett in seiner gestrigen Sitzung. Im Zuge des Verkaufs der Landesbank Sachsen (Sachsen LB) an die LBBW im August vorigen Jahres war dem Freistaat eine entsprechende Option eingeräumt worden. Demnach wäre es dem Land bis zum 14. Juni 2008 möglich gewesen, sich in Höhe seines Anteils am Verkaufserlös (rund 121 Millionen Euro) beziehungsweise durch Kapitalerhöhung bis höchstens 328 Millionen Euro an der LBBW zu beteiligen.

Das Kabinett beschloss jedoch, diese Option nicht wahrzunehmen, sondern den Verkaufserlös zunächst als Vorsorge zurückzulegen.
Zur Begründung hieß es, die wirtschaftliche Zukunft der jetzigen Sachsen-Bank und damit auch die Arbeitsplätze am Standort Leipzig seien durch die Vereinbarungen mit der LBBW gesichert. Eine mögliche Beteiligung im niedrigen einstelligen Prozentbereich würde dem Freistaat daher keine weiteren Vorteile bringen.

Die Sachsen LB stand nach Spekulationen ihrer irischen Tochter auf dem ins Trudeln geratenen US-Hypothekenmarkt im vorigen Jahr kurz vor der Pleite und konnte nur durch einen Notverkauf an die LBBW gerettet werden. Zugleich stellte der Freistaat eine Bürgschaft über 2,75 Milliarden Euro für den Fall, dass die Buchwertverluste der Sachsen LB tatsächlich realisiert werden. Erst in der vergangenen Woche hatte die EU die staatliche Hilfe im Nachgang genehmigt.

Karl Nolle im Webseitentest
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