Karl Nolle, MdL

Agenturen, ddp-lsc, 18:38 Uhr, 21.10.2008

Tillich fordert «gemeinsame Kraftanstrengung» auf Bildungsgipfel

 
Dresden (ddp-lsc). Zur Verbesserung der Bildungsqualität dringt Sachsens Ministerpräsident Stanislaw Tillich (CDU) auf eine «gemeinsame Kraftanstrengung von Bund und Ländern». Zwar sei dies «nicht nur eine Frage des Geldes. Aber ohne zusätzliche Mittel werden sich die ehrgeizigen Ziele von Bund und Ländern nicht realisieren lassen», sagte Tillich am Dienstag - einen Tag vor dem Bildungsgipfel mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) in Dresden. Jeder müsse dabei seinen Beitrag leisten.

Tillichs inzwischen bereits mehrfach geäußerte Ankündigung, sich für ein Schulpflichtfach Wirtschaft einzusetzen, wurde am Dienstag auch in den Reihen des sächsischen Koalitionspartners SPD begrüßt. Die Idee sei gut, aber «alles andere als neu», sagte der SPD-Landtagsabgeordnete Karl Nolle, der schon vor mehr als fünf Jahren ein eigenständiges Schulfach Wirtschaft vorgeschlagen hatte. Dies war von der damaligen CDU-Alleinregierung nicht für notwendig erachtet worden. Nun habe es bei der Union offenbar ein Umdenken gegeben.

FDP-Bildungsexperte Torsten Herbst nannte ein eigenes Schulfach Wirtschaft dagegen «reine Symbolpolitik». Dies sorge nicht automatisch dafür, dass Schüler die Marktwirtschaft besser verstünden. Zudem seien die Stundenpläne sächsischer Schulen bereits umfangreich genug. «Tillich muss also erklären, welches Fach er für den Wirtschaftsunterricht streichen will», verlangte Herbst.

Der Gipfel ist der Abschluss von Merkels sogenannter Bildungsreise, bei der die Kanzlerin im Sommer ein Dutzend Bildungseinrichtungen in ganz Deutschland besucht hatte. Wegen Kompetenzrangeleien und Finanzstreitigkeiten zwischen Bund und Ländern ist die Konferenz in die Kritik geraten.

ddp/tmo/mwa
211838 Okt 08

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