DNN/LVZ, 24.11.2008
Kritik an Tillich wegen DDR-Vergangenheit
Dresden (J.K./dpa/ AFP). Sachsens Ministerpräsident Stanislaw Tillich (CDU) ist wegen seiner politischen Vergangenheit in der DDR in die Kritik geraten. Der sächsische SPD-Landtagsabgeordnete
Karl Nolle wirft Tillich vor, ideologische Weiterbildungen zum Staatsfunktionär verschwiegen zu haben. „Solche Details von Tillichs Zeit als ,Blockflöte‘ sind in der offiziellen Biographie des Regierungschefs und Landtagsabgeordneten ausgelassen worden“, sagte Nolle am Wochenende.
Nach mehreren Berichten darüber war die Vita auf der Internetseite des Ministerpräsidenten am Freitagabend ergänzt worden. Regierungssprecher Peter Zimmermann wies Nolles Vorwürfe zurück. Tillich hat nach einem Bericht der Zeitung Die Welt zu DDR-Zeiten auch dienstlich veranlasste Kontakte mit dem Ministerium für Staatssicherheit (MfS) gehabt.
„Der Ministerpräsident erinnert sich an genau zwei Kontakte mit dem MfS“, zitierte die Zeitung Zimmermann. In beiden Fällen habe Tillich Besuch in seinem Büro erhalten. In einem Fall sei wegen einer beschädigten Versieglung an einer Tür des Computerraums in seinem früheren Betrieb ermittelt worden, in dem anderen Fall sei es um die Aufklärung über Versorgungsengpässe gegangen.
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