Karl Nolle, MdL

Dresdner Morgenpost, 13.05.2009

Ließ der Minister Gärtnerin schwarzarbeiten?

Geert Mackenroth erneut unter Beschuss
 
ITZEHOE/DRESDEN - Schon wieder heftige Vorwürfe gegen Justizminister Geert Mackenroth (CDU): Er soll längere Zeit eine Gärtnerin schwarz beschäftigt haben-auf seinem Privatgrundstück in Schleswig-Holstein.

Das berichtete das MDR-Magazin „Umschau" gestern Abend unter Berufung auf Gärtnerin Brigitte F. Diese arbeitete nach eigenen Angaben über einen längeren Zeitraum bis 2006 auf dem Grundstück der Mackenroths in der Nähe von Itzehoe. Sie soll pro Woche etwa drei Stunden gegärtnert, dafür zehn Euro pro Stunde erhalten haben. Das Magazin beruft sich dabei auf einen entsprechenden Schriftverkehr der Mackenroths. Nach Auskunft der Frau gab es weder eine Anmeldung bei der Minijobzentrale noch einen Arbeitsvertrag, so der MDR.

Pikant: Mackenroth hatte sich mehrfach für die Bekämpfung von Schwarzarbeit ausgesprochen. Mackenroth wies die Vorwürfe als „absurd" zurück: Die Frau sei keine Beschäftigte gewesen, sondern eine Freundin und Kollegin seiner Gattin Sybille, die „Freundschaftsdienste" geleistet habe. Die Frau werde vielmehr in einem Mietrechtsstreit als Zeugin vorm Amtsgericht Itzehoe aussagen, bei dem es auch um den Zustand des Gartens geht. Zu weiteren Details wollte sich ein Ministeriums-Sprecher nicht äußern.

Genau wegen dieses Streits steht Mackenroth ohnehin unter Beschuss: Er hatte sich mit seiner Dienst-E-Mail-Adresse - auch im Namen seiner Frau - an seine Ex-Mieter gewandt, diese fühlten sich eingeschüchtert. Mit einer vom Amtsgericht Itzehoe veranlassten Hausdurchsuchung bei den Ex-Mietern (unter anderem wegen eines vermissten silbernen Klodeckels) habe er nichts zu tun. Mackenroth war von 2000 bis 2003 Präsident des Landgerichts Itzehoe.

Vergangene Woche sorgte Mackenroth zudem für Wirbel, weil verbotenerweise eine Sachsenflagge mit offiziellem Staatswappen in seinem Radebeuler Vorgarten flatterte.
mor

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