Dresdner Morgenpost, 13.05.2009
Wars das?
Kommentar von Jens Jungmann
Bislang konnte Ministerpräsident Stanislaw Tillich sein Kabinett zusammenhalten. Wenn auch nur mühsam. Man denke nur an den seit der Aktenaffäre unter Beschuss stehenden Innenminister Albrecht Buttolo. Doch jetzt, kurz vor der Landtagswahl, könnte es doch zum ersten Rücktritt oder Rauswurf kommen!
Skandal-Justizminister Geert Mackenroth macht mal wieder von sich reden: Diesmal soll eine Gärtnerin auf seinem Grundstück in Itzehoe schwarzgearbeitet haben! Schwarzarbeit bei dem Justizminister, der sich selbst sonst lautstark gegen illegale Beschäftigung ausspricht?!
Es könnte und müsste der berühmte letzte Tropfen sein, der das Skandal-Fass von Mackenroth zum überlaufen bringt. Schon seit Jahren mehren sich die Vorwürfe gegen ihn.
Beispiele: Vor Jahren besorgte er seiner Gattin, einer Lehrerin, einen Job in Radebeul - mit Westgehalt. Andere Lehrer in Sachsen leben noch immer mit Ost-
( ehalt. Im Streit um die Waldschlöß- LA chenbrücke in Dresden warf er den Brückengegnern „ Brücke n-Dschihadismus" vor.Erst jüngst wurde bekannt. dass er seine Ex-Mieter in Itzehoe vor Gericht zerrt, weil sie angeblich einen silbernen Klodeckel gemaust haben.
Zu guter Letzt hisste Mackenroth vor seinem Privathaus auch noch illegal eine Landesdienstflagge - als sei er selbst eine Behörde!
Auch dienstlich steht er heftig unter Beschuss - etwa wegen seiner dubiosen Staatssekretärin („Königskobra"). Auch ließ er vor Jahren einen Morgenpost-Redakteur illegal ausspionieren, sorgte damit für einen bundesweiten Skandal!
sollten sich auch diesmal die Vorwürfe erhärten, dann gibt es für Mackenroth kein Halten mehr! Darüber sind sich Beobachter, aber auch - hinter vorgehaltener Hand - Regierungskreise einig: „Das war's für Macke!"
Mit einem Skandal-Minister wie Mackenroth kann Stanislaw Tillich unschwer in den Wahlkampf ziehen. Das neue „Saubermann-Image" der CDU unter Tillich wäre mit einem „Schmuddelkind" Mackenroth sofort weg ...
