Sächsische Zeitung, 10.06.2009
Justiz prüft neue Fragen im Fall Mackenroth
Sachsens Justizminister soll die Hilfe einer privaten Gärtnerin länger genutzt haben als bisher bekannt.
Sachsens Justizminister Geert Mackenroth (CDU) muss sich neuen Fragen zu einer privaten Gartenhilfe in seinem ehemaligen Wohnhaus in Münsterdorf stellen.
Den Vorwurf der Schwarzarbeit hatte der Minister zuletzt mit dem Hinweis zurückgewiesen, bei der Gärtnerin habe es sich um eine Freundin der Familie gehandelt. Diese habe nach dem Wegzug Mackenroths 14 Monate den Garten gepflegt. Dafür seien ihr 680 Euro allein für Material und Fahrtkosten bezahlt worden.
Nun sind jedoch Hinweise aufgetaucht, wonach die Gärtnerin weitaus länger und für ein regelmäßiges Entgelt für die Familie Mackenroth gearbeitet haben soll. So bestätigten Münsterdorfer Nachbarn einem TV-Reporter, die Frau habe bereits mehrere Jahre den Garten gepflegt, als Mackenroths noch im Ort wohnten. Zudem existiert eine Mail, in der Mackenroths Ehefrau bestätigend schreibt: „Zu unserer Zeit hat eine Kollegin den Garten gut in Schuss gehalten durch wöchentlich drei Stunden Arbeit, für die sie 10 Euro pro Stunde bekam.“
Nachfragen der SZ zu diesen Hinweisen beantwortete der Minister gestern nicht. Er erklärte lediglich, die Frau sei „zu keinem Zeitpunkt Beschäftigte der Familie Mackenroth“ gewesen, gegenteilige Behauptungen seien falsch. Er wolle die Angelegenheit durch umfassende Auskünfte gegenüber den Behörden aufklären. Die zuständige Staatsanwaltschaft Itzehoe prüft bereits, ob der Anfangsverdacht einer Straftat vorliegt.
Von Gunnar Saft