Sächsische Zeitung (Leserforum), 20.03.2004
Niemand sägt sich den eigenen Ast ab
Die Korruption nimmt Jahr für Jahr zu. Und da hat keiner mehr eine Macht drüber. „Ines“ liegt auf verlorenem Boden, weil man an die Politiker nicht ran kommt. Die schützen sich per Gesetz alle selber.
Niemand sägt sich den Ast ab, auf dem er sitzt. Beispiele gibt es genug in Sachsen. Sie brauchen nur mal zu fragen, ob Sie mal in die Bücher gucken dürfen, wo das Geld hingeht, Beispiel Krankenkasse. Da kommt die Antwort, dass Sie es nicht dürfen.
In Sachsen kommt man nur in die Politik, wenn man Beziehungen hat. Das Buch von Herrn Wickert, das stimmt genau. Das erlebt man jeden Tag selber als Arbeiter. Ich bin anständig und komme zu nichts, dass ich vielleicht bald unter der Brücke schlafen muss, da wo irgendwann alle landen.
Ich freue mich, wenn man der Politik auf die Finger schaut. Es sind zu wenig vom Volk drin, darum können die machen, was die wollen. Der einzige, den ich gut finde, ist
Karl Nolle, der doch öfter den Mut hat, was aufzudecken.
Das Land braucht Leute, die anderen auf die Füße treten. Ich persönlich brauche keine Volksparteien und wähle auch niemanden. Vor der Landtagswahl ist es besonders schlimm, weil das Wahltaktik ist, um an die besten Posten zu kommen.
Ich würde gerne mitarbeiten, um die Korruption aufzudecken. Meine Meinung ist, dass es so nichts mehr wird aus Sachsen. Es ist leider niemand von der Politik mehr fürs Volk da. Das erlebt man immer wieder. Ich bin Baufacharbeiter und was da los ist, das weiß jeder selber. Die Arbeitslosigkeit beseitigen, das will keiner. Ich könnte so viele Beispiele bringen, wie einfach das geht.
Rüdiger Schulze, Dresden