Pressemitteilung, SPD-Landtagsfraktion, 01.01.2001
2001 muss zum "Jahr des Abwanderungsstopps in Sachsen" werden
Nolle: Umzugsbeihilfe für Rückkehrer zahlen
DRESDEN, 01.01.2001. Der wirtschaftspolitische Sprecher der sächsischen
SPD-Landtagsfraktion
Karl Nolle hat die Staatsregierung aufgefordert, das
Jahr 2001 zum "Jahr des Abwanderungsstopps" zu machen. "Wenn wir in Sachsen
weiterhin jedes Jahr zehntausende junger Menschen verlieren, wird der
Freistaat im Wettbewerb der Regionen zum Kellerkind." Allein 1999 sind nach
Angaben des Statistischen Landesamtes 34.112 Menschen zwischen 15 und 30
Jahren aus Sachsen "weg gezogen". "Im Jahr 2000 dürfte sich dieser negative
Trend nach allen uns vorliegenden Informationen noch verstärkt haben", sagte
der SPD-Politiker.
Nolle drängte den Ministerpräsidenten, dieses Thema zur Chefsache zu
erklären: "Wirtschaftsminister Schommer hat in den letzten Jahren zur Lösung
dieses Problems nichts erreicht. Junge Menschen brauchen keine blumigen
Reden sondern Lehrstellen und Arbeitplätze." Außerdem müssten Jugendliche
wieder Spaß haben, in Sachsen zu leben. Dazu gehöre der Erhalt und Ausbau
von Sport- und Freizeiteinrichtungen sowie die Förderung von
Jugendinitiativen und Kulturprojekten.
Der SPD-Politiker verlangte von der Staatsregierung, im neuen Jahr alles
dafür zu tun, den Abwanderungstrend zu stoppen: "Politik mit dem Rotstift
vertreibt junge Menschen. Statt dessen sollte die Staatsregierung ein
deutliches Zeichen setzen und Rückkehrern unbürokratisch eine Umzugsbeihilfe
von 5.000 Mark zukommen lassen. Eine solche Rückkehrerprämie wäre endlich
einmal eine wirkliche Investition in die Jugend und damit in die Zukunft",
betonte Karl Nolle abschließend.