Presseinformation, 29.11.2008
NOLLE: "Milbradt hat Tillich als verguftetes Erbe hinterlassen ..."
Die CDU hat selbst hohe moralische Maßstabe formuliert und sogar ins sächsische Beamtengesetz geschrieben
Zur Diskussion um Tillichs verschleiernden Umgang mit der eigenen Geschichte erklärte der Landtagsabgeordnete Karl Nolle, SPD in der Sächsischen Zeitung vom 29.11.08 (auf Seite 8):
"Die CDU hat selbst hohe moralische Maßstabe formuliert und sogar ins sächsische Beamtengesetz geschrieben,.dass die Funktionärselite der DDR keine staatliche Macht in unserem demokratischen Gemeinwesen ausüben soll. Gilt dies auch für den eigenen Ministerpräsidenten?
Stanislaw Tillich war, anders als Innenminister Buttolo, Teil der DDR-Kadernomenklatur. Wohl keine „typische Ostbiografie“! Die bewußt gewählte Arbeit für das Regime war für die unterdrückten DDR Bürger gerade nicht vorstellbar. Sein Opportunismus führte ihn in eine priviligierte, „vergoldete Nische“. Wohl kaum ein Fall für eine Ost/West-Auseinandersetzung! Sein schönfärbender Umgang mit der eigenen Geschichte stößt selbst bei seinen Parteifreunden auf staunendes Unverständnis.
Seine Nach-DDR-Karriere verdankt Tillich Westlern, die nicht hinsehen konnten oder wollten. Er gehört zum „vergifteten“ Erbe Georg Milbradt’s.
Soll Ergebnis der friedlichen Revolution sein, dass ein Staatsfunktionär von SED Gnaden die Richtlinen der Politik in Sachsen bestimmt. Wenn die CDU dies zuläßt, wird sie sich fragen lassen müssen, ob sie (noch) für die friedliche Revolution einsteht."
gez. Karl Nolle, MdL