DIE LINKE. Sachsen, 05.02.2009
Zu den Krokodilstränen von Herrn Kretschmer
Anlässlich der Publikation von
Karl Nolles "Sonate für Blockflöten und Schalmeien", die im März erscheinen soll und der Angst von Michael Kretschmer vor möglicherweise unangenehmen Wahrheiten erklärt der Landesgeschäftsführer der sächsischen LINKEN Rico Gebhardt:
"Immer dann wenn Herr Nolle ankündigt über die Vergangenheit von ostdeutschen CDU-Politikerinnen zu berichten, bricht Herr Kretschmer in Tränen aus und spielt sich als Beschützer der Ostdeutschen auf. Aber wie verlogen ist das denn?
Seine Partei hat doch dafür gesorgt, dass nach 1990 in Sachsen Menschen ausschließlich nach ihrer politischen Biographie und nicht nach persönlichen Fähigkeiten beurteilt wurden. Schon deswegen sollte er mindestens dann seinen Beschützerinstinkt zurückstellen, wenn es dann um die eigenen Parteimitglieder geht.
Das erweckt den Eindruck, als hätte Herr Kretschmer doch nur Sorge darum, dass herauskommen könnte, dass viele einfache CDU-Mitglieder viel mehr im SED-Staat verstrickt waren, als sie es heute zugeben wollen. Auch Ministerpräsident Tillich verweigert bis heute die Veröffentlichung einer dienstlichen Erklärung zum Besuch staatsnaher Schulungen und zu Stasi-Kontakten.
Ich habe kein Problem damit, wenn Mitglieder der CDU zu DDR-Zeiten Verantwortung im Staat und der Gesellschaft inne hatten. Ich habe jedoch ein Problem damit, dass das heute oft verschwiegen oder umgedeutet wird.
Nicht Herr Nolle ist das Problem, sondern die Unehrlichkeit der Führung der CDU Sachsen mit ihrer eigenen Geschichte - die eben nicht erst 1990 begann."
f.d.R.
Rico Schubert
Presse/Öffentlichkeitsarbeit