SPD-Unterbezirk Dresden, 17.02.2009
Dresdner SPD-Vorsitzende Friedel: Kretschmers Rolle rückwärts überrascht – aber sie bietet eine Chance
Die Forderung nach einer kollektiven Vergebung aller DDR-Vergangenheit, die der sächsische CDU-Generalsekretär Kretschmer heute aufstellte, kommentiert die Vorsitzende von Karl Nolles Unterbezirk Sabine Friedel:
„Die Rolle rückwärts von Herrn Kretschmer überrascht. 20 Jahre lang hat die CDU grundsätzlich alles verteufelt, was aus der DDR stammte; hat alle ehemaligen SED-Mitglieder als Stützen des Systems abgelehnt. Nun ist plötzlich alles anders herum: Allen SED- und Blockparteimitgliedern soll ein Persilschein ausgestellt werden, die DDR war gut. Damit schießt Herr Kretschmer weit über das Ziel hinaus. Das sehen sicher auch viele Mitglieder seiner Partei so.
Aber die Rolle rückwärts bietet auch eine Chance: Sollte sich das Hin und Her der CDU in einigen Wochen auf ein vernünftiges Mittelmaß einpegeln, dann wäre der Weg frei für eine vorurteilsfreie Debatte. Wenn die CDU die DDR und ihre politischen Biografien künftig ehrlich und differenziert beurteilt – wenn sie weder pauschal verteufelt noch pauschal einen Persilschein ausstellt, dann hat Karl Nolle viel erreicht.“
Karl Nolle ergänzend: „Wunderbar, wenn nun 20 Jahre nach der Wende ein Schlußstrich gezogen wird, um Gerechtigkeit gegen Jedermann zu üben. Dann werden tausende unschuldige Menschen rehabilitiert, die den bis heute wütenden ‚Säuberungen’ mit schwarzen Listen in Sachsen zum Opfer fielen.“
Kontakt: Sabine Friedel, 0178-7492079