Karl Nolle, MdL

Arbeitgeberverband Druck schlägt Alarm

 
LEIPZIG. Über 40 % Unterrichtsausfall an der Leipziger Berufsschule bei der gegenwärtigen Ausbildung von Medien-Designern und in anderen Druckberufen, beklagt der Vorsitzende des Verbandes der Druckindustrie in Sachsen, Thüringen und Sachsen-Anhalt, Karl Nolle.

"Minister Rössler leidet unter Realitätsverlust", wenn er nicht die völlig unakzeptable Situation an Sachsens Berufsschulen bei der Ausbildung im neuen Berufsbild Medien-Design zur Kenntnis nimmt." erklärte der Dresdner Druckereiunternehmer Nolle.

Unverantwortliche finanzielle und technische Unterversorgung der Berufsschulen in Leipzig und Dresden, fehlende Lehrerfortbildungs- und Qualifizierungsprogramme für die sich rasant entwicklenden modernen neuen Berufe, fehlende Lehr- und Lernmittel für die Technologie Praktika, das kann nicht die Politik der Staatsregierung in Sachsen sein.

So kann das Versprechen von Ministerpräsident Biedenkopf nicht eingelöst werden, "alle Jugendlichen, die wollen, erhalten in diesem Jahr einen Ausbildungsplatz", dazu gehört auch eine funktionierende Berufsschule, erklärt KARL NOLLE für den Druckverband mit über 200 mittelständischen Betrieben.

Denn der Strukturwandel in den neuen Berufsfeldern erfordert nicht nur die Förderung von Ausbildungsplätzen, die von den sächsischen Unternehmen geschaffen werden müssen, sondern auch einen aktiven Staat, der seine Rolle im dualen Ausbildungssystem wirklich wahrnimmt, vorraus denkt und handelt und nicht im Blindflug hinter der Wirklichkeit hinterherfliegt, sagt NOLLE.

"Die sächsischen Druckunternehmer haben auch 1999 die Zahl ihrer Ausbildungsplätze für das erste Lehrjahr wieder um 20 % gesteigert, kann Verbandsvorsitzender NOLLE stolz melden.
Leider beteiligen sich die großen Zeitungsbetriebe, gleich welcher Couleur, nicht entsprechend ihrer Personalstärke und ökonomischen Substanz an der Ausbildung im technischen Bereich, beklagt NOLLE.