Karl Nolle, MdL

Sächsische Zeitung, 22.07.1999

Treff mit Unternehmern

Karl-Heinz Kunckel (SPD) gestern zu Besuch im Rödertal
 
KAMENZ/GROßRÖHRSDORF. Sachsens SPD-Chef Karl-Heinz Kunckel ist auf Sommer-Tour durch den Freistaat und machte gestern im Rödertal Station. Ganz besonders suchte er dabei das Gespräch mit Unternehmern der Region. Bei einem Treffen im Ratskeller von Großröhrsdorf ging es dann auch vorwiegend um die Lage des Mittelstandes und die Wirtschaftspolitik der SPD sowie um den Beschäftigungspakt. Zustimmung erntete er bei den Unternehmern aus Bretnig-Hauswalde und Großröhrsdorf, als es um die bisherige Förderpolitik des Landes ging. Die Großindustrie werde bevorzugt, obwohl es gerade der einheimische Mittelstand sei, der die meisten Arbeits- und Ausbildungsplätze schaffe. Diese Situation wolle die SPD ändern. Und auch die Kommunen auf eine solide Finanzierungsbasis stellen. Denn: "Achtzig Prozent der öffentlichen Aufträge für die Unternehmen werden von Kommunen ausgelöst, nicht vom Land", sagte Karl-Heinz Kunckel. Von diesem Punkt war es nicht weit zur Auftrags-Vergabepraxis, die die anwesenden Unternehmer, zum Beispiel Christine Haufe, beklagten. Worauf Kunckel und der Wirtschaftsexperte aus seinem Wahlkampfteam Karl Nolle erläuterten, daß die Landesregierung des Recht habe, die Verdingungsordnung zu ändern. Die SPD wolle das auch. "Wir müssen unsere spezifischen Bedingungen in Sachsen beachten", so Karl-Heinz Kunckel. Er kann sich zum Beispiel gut vorstellen, daß bei annähernd gleichen Angeboten der Betrieb den Zuschlag bekommt, der auch Lehrlinge ausbildet. Unternehmer Dieter Burkhardt regte an, auch eine gewisse Kontrolle darüber auszuüben, wen die General- als Nachauftragnehmer binden. Da gehe noch zu viel Arbeit an West-Firmen. Im Anschluß an das Treffen besuchte Karl-Heinz Kunckel den Ausbildungsverbund Großröhrsdorf und die Firma Kunath GmbH in Bretnig-Hauswalde.
(von Romy Hassert)

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