Karl Nolle, MdL

Agenturen, ddp-lsc, 15:28 Uhr, 31.08.2009

SPD-Chef Jurk erklärt Rücktritt

Wortlaut der Erklärung
 
Dresden (ddp-lsc). Sachsens SPD-Spitzenkandidat Thomas Jurk tritt von seinem Parteivorsitz zurück. Damit zieht der 47-Jährige am Montag die Konsequenz aus der erneuten SPD-Schlappe bei der Landtagswahl am Sonntag. Er übernehme damit die Verantwortung für das schwache Wahlergebnis von 10,4 Prozent, erklärte Jurk. Er werde dem Präsidium der Partei mitteilen, mit sofortiger Wirkung zurückzutreten.

Jurk kündigte an, seinen bisherigen Vize Rolf Schwanitz darum zu bitten, den Landesverband kommissarisch zu führen. Als Nachfolger emfpiehlt er Martin Dulig, den bisherigen Landtagsfraktionschef.

Jurk hatte die SPD bereits 2004 in die Landtagswahl geführt. Damals gab es mit 9,8 Prozent das niedrigste Wahlergebnis der SPD bei einer Landtagswahl in der Geschichte der Bundesrepublik. In der knapp fünf Jahre währenden Koalition mit der CDU war Jurk Wirtschaftsminister. Der gebürtige Görlitzer war seit 2004 SPD-Landeschef.

ddp/tmo/ple
311528 Aug 09


Erklärung von Sachsens SPD-Chef Thomas Jurk zu seinem Rücktritt:

«Wir Sozialdemokraten haben in den vergangenen 5 Jahren Beachtliches für den Freistaat geleistet. Sachsen ist sozialer und gerechter geworden.

Die Wähler haben diese Arbeit nicht in dem Umfang honoriert, wie wir das erwartet haben.

Der Wahlkampf war auf mich zugeschnitten, ich übernehme daher auch die Verantwortung für das Wahlergebnis.

Ich erkläre heute dem Präsidium der Sachsen SPD, dass ich mit sofortiger Wirkung als Landesvorsitzender zurücktrete.

Ich werde Rolf Schwanitz bitten, kommissarisch den Landesverband zu führen. Ich werde weiter vorschlagen, dass ein Sonderparteitag im Oktober einen neuen Landesvorsitzenden wählt.

Ich empfehle meiner Partei mit Martin Dulig als neuem Vorsitzenden die Zeichen für die Zukunft zu stellen.»