Karl Nolle, MdL

Agenturen dpa, 13:43 Uhr, 27.09.2011

Personalspekulationen nach gescheiterter MDR-Intendantenwahl

 
Leipzig (dpa) - Nach der gescheiterten Intendantenwahl beim MDR gibt es Spekulationen über neue Kandidaten. Der Verwaltungsrat des Senders will auf einer Sondersitzung am 9. Oktober möglichst einmütig über einen Vorschlag für die Nachfolge von Udo Reiter (67) entscheiden. «Im Verwaltungsrat existiert jetzt der Wille, eine einvernehmliche Lösung herbeizuführen», sagte der Vorsitzende des Gremiums, Gerd Schuchardt, der Nachrichtenagentur dpa. Damit könnte der Rundfunkrat auf seiner regulären Sitzung am 25. Oktober wenige Tage vor dem Ausscheiden Reiters einen neuen Intendanten wählen.

Bei der Verwaltungsratssitzung Anfang September hatte sich der Chefredakteur der «Leipziger Volkszeitung», Bernd Hilder (52), gegen die stellvertretende MDR-Intendantin Karola Wille und den stellvertretenden WDR-Fernsehdirektor Helfried Spitra durchgesetzt. Nachdem Hilder nicht gewählt wurde, ist unklar, ob aus den unterlegenen Kandidaten ein neuer Vorschlag ausgesucht wird oder ob andere Bewerber angehört werden.

Im Gespräch sind wie schon vor einigen Wochen auch wieder der Erfurter MDR-Landesfunkhauschef Werner Dieste und Hörfunkdirektor Johann Michael Möller. Sollte sich der Verwaltungsrat nicht innerhalb von vier Wochen einigen, kann der Rundfunkrat selbst einen Kandidaten für die Nachfolge von Reiter aussuchen. Der Intendant wollte sich auf Anfrage mit Rücksicht auf die Souveränität der Gremien nicht zur Wahl äußern. Aus dem MDR war aber zu hören, dass Reiter die Unterstützung der Dresdner Staatskanzlei zur Mehrheitsfindung als wenig hilfreich einschätzte. Die «Verliererrhetorik» des Sächsischen Staatskanzleichefs Johannes Beermann (CDU) habe er verwundert zur Kenntnis genommen. Beermann hatte gesagt, die Kandidatur Hilders sei ein Wunsch Reiters gewesen.
dpa rw yybb n1 cr
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