Karl Nolle, MdL

Agenturen, dpa, 14:33 Uhr, 18.01.2012

Neonazi-Mordserie - Verdächtige schweigen weiter

 
Berlin (dpa) - Die Ermittlungen zur Neonazi-Mordserie gestalten sich weiterhin schwierig, weil die Beschuldigten die Aussage verweigern. Der Präsident des Bundeskriminalamts (BKA), Jörg Ziercke, verwies am Mittwoch in Berlin darauf, dass die Hauptverdächtige Beate Zschäpe noch immer nicht mit den Ermittlern rede.

«Die anderen, die in Haft sind, sind auch sehr einsilbig», sagte der BKA-Chef. Je nach Entwicklung der Beweislage sei er aber überzeugt, «dass auch einige der Beschuldigten reden werden». Neben Zschäpe, der einzigen Überlebenden des mutmaßlichen Neonazi-Trios, sind derzeit vier weitere Verdächtige in Haft.

Ziercke verwies auch auf den enormen Umfang des Beweismaterials, das ausgewertet werden müsse. Er sprach von rund 5000 potenziellen Beweisstücken, darunter 23 Computerfestplatten mit Daten im Umfang von etwa neun Terabyte. Zudem sei es schwierig, die Telefon- und Internetkontakte der Rechtsextremisten nachzuzeichnen. Von 57 kontaktierten Internetprovidern habe man in mehr als 40 Fällen nur unvollständige oder gar keine Angaben erhalten. 

Autor: Axel Hofmann

dpa ax/bg yydd n1 aro
181433 Jan 12