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Agenturen, dpa, 13:39 Uhr, 12.02.2012

Terrorzelle: US-Justiz soll Internetaktivitäten aufklären

 
Berlin/München (dpa) - Die Ermittlungen gegen die Zwickauer Neonazi-Zelle werden auf die USA ausgeweitet. Die Bundesanwaltschaft hat ein Rechtshilfeersuchen an die zuständigen US-Behörden gestellt, um Aufschlüsse über die Internetaktivitäten der Terrorgruppe zu erhalten. Ein Sprecher der Karlsruher Behörde bestätigte am Sonntag einen entsprechenden Bericht des Nachrichtenmagazins «Focus», wollte unter Hinweis auf laufende Ermittlungen aber keine Details nennen.

Auslöser für das Rechtshilfeersuchen ist laut «Focus» eine neunseitige Liste, die in der ausgebrannten Wohnung des Zwickauer Trios gefunden worden sei. Auf dem Papier hätten Beate Zschäpe, Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt ihre Mail-Adressen und Internetkonten nebst Zugangsdaten notiert. Teilweise handele es sich um Anmeldungen zu Foren für Computerspiele sowie bei Onlineshops. Besonderes Interesse der Fahnder habe ein Account von Zschäpe bei der Videoplattform YouTube geweckt, heißt es in dem Bericht. Dort soll sie sich mit dem Benutzernamen «Liese1111» angemeldet haben.

Die Ermittler des Bundeskriminalamts (BKA) wollen den Angaben zufolge überprüfen, welche Filme sich Zschäpe ansah und ob sie eigene Videos ins Internet stellte. In einem internen BKA-Vermerk heißt es laut «Focus», mit den YouTube-Daten ließe sich «auf die Ideologie des Nutzers» schließen oder sogar beweisen, dass Zschäpe über Täterwissen verfügte.

Bei den Ermittlungen ist laut «Spiegel» auch ist ein sächsischer Video- und Computerspiel-Verleih ins Visier der Fahnder gerückt. Zwei Mitarbeiter dieser Firma stünden im Verdacht, Mundlos vor knapp zehn Jahren bei der Beschaffung von Waffen unterstützt zu haben. Der Sprecher der Bundesanwaltschaft bestätigte dpa auf Anfrage: «Auch die Herkunft der Waffen ist Gegenstand der Ermittlungen.»

Autorinnen: Anna Schürmann, Jutta Lauterbach

dpa laj yyzz n1 wn
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