Karl Nolle, MdL
BILD-Zeitung Dresden, 14.05.2001
Biedenkopf hat sich selbst gekegelt
Kommentar von Peter Boenisch
DRESDEN. Koch, Putzfrau und Wohnung vom Steuerzahler bezahlen zu lassen, das ging noch beim König von Sachsen.
Beim Ministerpräsidenten von Sachsen geht das nicht, auch wenn er wie Professor Biedenkopf ein guter kleiner republikanischer „König" ist.
Biedenkopf hat sich selbst gekegelt.
Sich in die große weite Welt einladen zu lassen, das ist schon anderen Politikern zum Verhängnis geworden..Späth (CDU) musste deswegen in Baden-Württemberg zurücktreten und auch ein Ministerpräsident von Niedersachsen (SPD).
Dem Bundespräsidenten (SPD) haben wir die fremd bezahlte Vielfliegerei übel genommen wie schon vorher der damaligen Bundestagspräsidentin Rita Süssmuth (CDU) oder dem jetzigen Bundesfinanzminister Eichel (SPD).
Manche hatten gute Gründ, andere nur faule Ausreden.
Für alle gilt: Politiker müssen korrekt sein.
Für uns gilt: Aus diesem berechtigten Verlangen darf nicht kleinliche Missgunst werden.
Fingerspitzengefühl ist gefragt, von den Politikern, aber auch von den Wählern und gelegentlich sogar von den Medien.
(Peter Boenisch)