Karl Nolle, MdL
MDR Online, 01.06.2001
Wann sind die Affären beendet?
10.000 Mark wollte Ministerpräsident Biedenkopf nachzahlen
DRESDEN. Gerade mal 10.000 Mark wollte Ministerpräsident Biedenkopf insgesamt nachzahlen, um "Miet"-, "Dienstwagen" oder "Putz-Affäre" zu beenden. 120.000 Mark will das Finanzamt. Doch Biedenkopf versuchte, etwa 110.000 Mark für eine von seinen Leibwächtern genutzte Wohnung am Chiemsee gegenzurechnen. Das hatte teils belustigte, teils empörte Reaktionen ausgelöst, bis sein Sprecher Sagurna korrigierte, der Regierungschef werde auf Gegenforderungen an den Freistaat verzichten. Übrig bleiben nun 120.000 Mark - immer noch weit weniger als der Landesrechnungshof angemeldet hatte. Für die umstrittene Wohnung im Gästehaus des Landes in der Dresdner Schevenstraße muss er gar nichts nachzahlen. ausführlich
Für die Opposition ist das zu wenig. Sie trägt ohnehin weitere Angriff an einer anderen Front vor: Im Untersuchungsausschuss des Landtags zu der umstrittenen Anmietung eines Bürokomplexes in Leipzig-Paunsdorf soll Biedenkopf wiederholt auf einen raschen Abschluss der Verträge mit seinem Freund, dem Kölner Bau-Unternehmer Heinz Barth, gedrängt haben. Biedenkopf widersprach: Er habe lediglich Erkundigungen eingeholt, was er auch nie abgestritten habe.