Karl Nolle, MdL
DNN, 12.06.2001
Beier: "Ich bin offen für Gespräche mit allen"
Inteview mit Friederike Beier
DRESDEN. Friederike Beier ist Ärztin, Chefin einer Beratungsstelle und OB-Kandidatin. Königsmacherin könnte sie mit ihren fast neun Prozent Stimmanteil noch werden. Denn ihre Wähler gelten als wenig CDU-nah - wenn sie aus der Wahl aussteigt und eine Empfehlung für Roßberg abgibt, geht der rechnerisch mit einer absoluten Mehrheit in die Entscheidung am 24. Juni: Sonntag stimmten fast 56 Prozent für ihn und Beier, 43 Prozent für Amtsinhaber Wagner.
DNN: Frau Beier ist schon klar, ob Sie auch im zweiten Wahlgang am 24. Juni antreten?
Friederike Beier: Ich habe mich noch nicht entschieden. Das wird Mittwoch passieren.
DNN: Was muss Roßberg denn tun, damit sie zurückziehen und ihren Wählern empfehlen, für ihn zustimmen?
Friederike Beier: Ich bin offen für Gespräche mit allen. Und aus denen will ich mit der Sicherheit herausgehen, mich richtig zu entscheiden.
DNN: Was heißt das denn?
Friederike Beier: Ich will Zusagen für institutionalisierte Bürgerbeteiligung, etwa als Amt der Stadt. Die Menschen dieser Stadt sollen ihr Wissen einbringen können und nicht an einer Sachbearbeiterin scheitern, der ihre Ideen nicht passen.
DNN: Roßberg will wieder eine niedrigere Schwelle für Bürgerbegehren, fünf statt 15 Prozent ...
Friederike Beier:....aber das kann nur die Ausnahme, nicht die Regel sein. Bürgerbeteiligung muss leichter sein als so ein Verfahren.
DNN: Wollen Sie denn ein solches Amt für Bürgerbeteiligung selbst leiten?.
Friederike Beier: Ich könnte mir das schon vorstellen, weil ich denke, dass ich das am besten kann. Aber ich will ganz deutlich machen: Ich bin nicht angetreten, um mir einen Posten zu sichern.
Das Gespräch führte Stefan Alberti