Karl Nolle, MdL
BILD-Zeitung Dresden, 15.06.2001
Roßberg: Biedenkopf soll sich entschuldigen
Interview mit Ingolf Roßberg
DRESDEN. Die harschen Worte von Ministerpräsident Kurt Biedenkopf (71, CDU) im Wahlkampf – OB-Kandidat Ingolf Roßberg (40) verlangt jetzt eine Entschuldigung! BILD sprach mit Roßberg:
Bild: Fühlen Sie sich durch die abfällige Äußerung des MP, Sie seien „Schrott aus Wuppertal" persönlich beleidigt? Oder muss man solche Äußerungen im Wahlkampf hinnehmen?
Roßberg: Das ist nicht nur eine persönliche Beleidigung, sondern vor allem, auch eine Beleidigung der Stadt Wuppertal. Der Bürgermeister hat sich schon in einem offenen Brief dagegen verwahrt (BILD berichtete).
Bild: Werden Sie Strafanzeige erstatten?
Roßberg: Ich werde dem Ministerpräsidenten Gelegenheit geben, sich schriftlich bei mir zu entschuldigen.
Bild: Wie beurteilen Sie die überraschende Kandidatur des letzten SED-Bürgermeisters Wolfgang Berghofer?
Roßberg: Ich äußere mich nicht über andere Kandidaten. Ich werde am 24 Juni um die absolute Mehrheit kämpfen. 50 Prozent plus X will ich erreichen. Es geht um einen neuen Politikstil und die Zukunft von Dresden.
Bild: Angst vor Berghofer?
Roßberg: Nein. Seine einzigen Stärken sind seine Prominenz und Medienwirksamkeit. Sein Verhalten aber zeugt nicht von Entscheidungsstärke sondern von Schwäche. Er kann nicht gewinnen.
(Dieter Schlüter)