Karl Nolle, MdL

Dresdner Morgenpost, 03.07.2001

Kremendahl: Roßberg ist kein Schrott

Interview mit Hans Kremendahl
 
DRESDEN/Wuppertal. Auch ein OB hat einen Chef. Noch steht Ingolf Roßberg unter dem Kommando von Hans Kremendahl (52, SPD). Die Morgenpost sprach mit dem OB, ob Dresden, wie von Kurt Biedenkopf behauptet, wirklich „Schrott aus Wuppertal" bekommt.

Morgenpost: Haben Sie sich für Ingolf Roßberg gefreut?

Kremendahl: Ja, sehr sogar. Ich weiß selbst, wie schön es ist, in seiner eigenen Heimatstadt zum OB gewählt zu werden.

Morgenpost: Nicht enttäuscht, dass Roßberg schon nach einem Jahr Wuppertal wieder verlässt?

Kremendahl: Natürlich haben wir gehofft, mit ihm über längere Zeit zu arbeiten. Aber er hat mich sehr früh über seine Gedanken unterrichtet. Sogar schon bevor er sich endgültig entschieden hatte zu kandidieren.

Morgenpost: Wie hat er sich denn in seinem Amt gemacht?

Kremendahl: Er hat sich mit unglaublicher Schnelligkeit in die Themen eingearbeitet und hatte sofort viele Detailkenntnisse. Er wird hier ein Loch reißen.

Morgenpost: Sind Sie stolz, dass Roßberg viele Dinge, die Sie in Wuppertal erfunden haben, in sein Programm aufgenommen hat?

Kremendahl: Ja,natürlich. Dinge wie Bürgersprechstunden oder dass der OB in sieben Tagen auf einen Brief der Bürger antwortet, haben wir entwickelt.

Morgenpost: Was raten Sie Herrn Roßberg bei seinem Umzug nach Dresden?

Kremendahl: Dass er seine Position immer offen und ehrlich vertreten soll. Er muss Flagge zeigen bei den Bürgern. Aber ich habe ihn als offenen Menschen kennen gelernt.

Morgenpost: Also kein Schrott?

Kremendahl: Nein, kein Schrott. Ich traue ihm den Posten als OB auf jeden Fall zu.