Karl Nolle, MdL
DNN, 02.07.2001
Wagner-Abschied ohne Roßberg
Alter und neuer Oberbürgermeister sprachen am Sonnabend über Amtsübergabe
DRESDEN. Ingolf Roßberg, der am 1. August Herbert Wagner als Oberbürgermeister ablöst, will die Wahl der künftigen städtischen Dezernenten in Ruhe vorbereiten können und schließt einen späteren Termin nicht aus. Die Findungskommission mit Wagner und den Fraktionsvorsitzenden hatte am Freitag beschlossen, die Wahl vom 9. auf den 23. August zu verschieben. „Wenn ich auch mal orakeln soll, dann reicht das nicht. Denn mit dem einen oder anderen Bewerber will ich ja vielleicht auch noch sprechen", sagte Roßberg gestern den DNN. Der OB hat das Vorschlagsrecht für die Verwaltung.
Laut Roßberg hat ihn Wagner bei einem rund einstündigen Gespräch am Sonnabend gebeten, erst nach seiner Amtsübernahme Einblick in die Bewerbungsunterlagen zunehmen.
Die förmliche Übergabe des Amts soll am 1. August um 8.30 Uhr im Rathaus über die Bühne gehen. Am Vorabend ist eine Verabschiedung Wagners durch den Stadtrat vorgesehen. Roßberg wird daran nicht teilnehmen. „Ich bin gebeten worden, nicht dabei zu sein", sagte er.
Heute erlebt Roßberg in Wuppertal selbst einen Abschied. Auf seiner letzten Sitzung im dortigen Rat der Stadt stehen 71 Themen auf der Tagesordnung. Beim Kreisparteitag der Wuppertaler FDP, aus der mehrfach kritische Töne zu seinem hiesigen Wahlkampf gekommen waren, gab es für Roßberg nach dessen Angaben einen „großen Bahnhof" und zum Abschied einen Wuppertal-Bildband.
Roßberg wies gestern darauf hin, dass es außer ihm noch eine Verbindung zwischen dem Dresdner und dem Wuppertaler Rathaus gibt: beide habe der Architekt Karl Roth entworfen, und über dem Eingang des Wuppertaler Ratssaals stehe die Inschrift der Dresdner Oberbürgermeisterkette „Salus publica suprema lex".
(sta)