Karl Nolle, MdL
sz-online-dpa, 16.12.2001
Hü und hott im CDU-Stall
Erst sagt Generalsekretär Winkler "Biedenkopf muss weg" und dann...
Der Generalsekretär der sächsischen CDU, Hermann Winkler (Foto), hat dementiert, den Rücktritt von Ministerpräsident Kurt Biedenkopf (CDU) verlangt zu haben. «Ich habe in der Fraktionssitzung am Donnerstag gesagt, dass die Dinge vom Tisch müssen», sagte Winkler am Sonntag auf Anfrage. «Der Zeitpunkt für einen Rücktritt liegt bei Kurt Biedenkopf allein», fügte er hinzu.
Winkler hatte der Zeitung «Bild am Sonntag» nach Angaben des Blattes gesagt: «Herr Biedenkopf sollte zurücktreten. Ich habe keine Lust, im Bundestagswahlkampf statt über gescheiterte rot-grüne Politik mit den Leuten über Biedenkopfs Rabatte zu diskutieren.»
Biedenkopf hatte zuletzt am Freitag einen raschen Rücktritt ausgeschlossen. Er will aber spätestens nach der Bundestagswahl im Herbst sein Amt vorzeitig aufgeben. Bei den Landtagswahlen 1999 war Biedenkopfs CDU-Regierung für fünf Jahre bestätigt worden.
Biedenkopf ist wegen der Umstände eines Einkaufs im Möbelhaus IKEA erneut in der Kritik. Er hatte dort einen Rabatt von 15 Prozent erhalten. Bislang ungeklärt ist, ob Biedenkopf und seine Frau tatsächlich massiv auf den Preisnachlass gedrungen haben.