Karl Nolle, MdL
LVZ/Leipziger Volkszeitung, 24.04.2002
Hilfen für kleine Firmen gefordert
Verband der Druckindustrie
Oberhof/Dresden. Die mittelständischen Druckereien Ostdeutschlands befinden sich in einer schweren Krise. Der Markt für Druckerzeugnisse im Osten stagniere, dramatisch gefallenen Renditen stünden steigende Kosten gegenüber, so Karl Nolle, Vorsitzender des Verbandes Druck und Medien in Sachsen, Thüringen und Sachsen-Anhalt.
Neben der schlechten Konjunktur sehe er einen Hauptgrund für die Krise in der strukturellen Benachteiligung des Mittelstandes gegenüber den Großkonzernen, so Nolle. Er erwarte von der Politik mehr Hilfe für kleinere Unternehmen, etwa durch steuerliche Entlastung, die Gleichstellung von Personen- und Kapitalgesellschaften, den Abbau von Bürokratie sowie die Schaffung von Mittelstandsbanken in den Ländern.
Gleichzeitig müssten die Unternehmen ihrer sozialen Verantwortung gerecht werden. Der Elitenflucht könne nur durch Ausbildung und Qualifizierung begegnet werden. Im Verband sind 200 Firmen mit 3000 Beschäftigten organisiert. Es könnten auch Betriebe ohne Tarifbindung beitreten, so Nolle. Angesichts der Probleme der Branche seien Lohnsteigerungen oberhalb des Inflationsausgleiches nicht zu verkraften, sagte der Dresdner Druckunternehmer.
(Eig. Bericht/saw)