Karl Nolle, MdL
Dresdner Morgenpost, 10.12.2002
Sachsenring-Affäre: Jetzt auch Ex-ZMD-Chefs im Visier
DRESDEN. In der Sachsenring-Affäre müssen jetzt endgültig die Juristen ran: Gestern schaltete Wirtschaftsminister Martin Gillo Generalstaatsanwalt Jörg Schwalm ein, stellte Strafanzeige gegen die „Verantwortlichen bei Sachsenring (SAG) und Zentrum Mikroelektronik Dresden (ZMD)“.
Damit geraten nicht nur die ehemaligen SAG-Chefs Rittinghaus, sondern auch der damalige ZMD-Vorstand in Verdacht. Er soll dem Wirtschaftsministerium 1998 wichtige Verträge bei den Verkaufsverhandlungen mit der SAG verheimlicht haben. Ins Zwielicht gerät dabei auch ein ehemaliger Mitarbeiter des Wirtschaftsministeriums, der bei ZMD im Aufsichtsrat saß.
PDS und SPD bezweifeln, dass sich die Vorwürfe per Strafanzeige klären lassen. Sie bestehen weiter auf einen Untersuchungsausschuss. „Den wollen wir am Freitag am Parlament beantragen“, sagte PDS-Fraktions-Chef Peter Porsch.
(sml)