Karl Nolle, MdL
Sächsische Zeitung (Lokales Hoyerswerda ), 21.03.2003
Erkenntnis
Kommentar von Mirko Kolodziej
HOYERSWERDA. Da hatte der SPD-Ortsverein Hoyerswerda also am Mittwoch Abend in den Saal der Sparkasse geladen, um über Wirtschaftspolitik zu sprechen. Das taten dann vor allem die beiden Gäste am Podium, zwei SPD-Landtagsabgeordnete: Hanjo Lucassen ist sächsischer DGB-Chef und Karl Nolle besitzt eine Druckerei. Damit hatte sich das Unternehmertum im Saal auch schon fast erschöpft. Klar, denn ein blühender Hort der Wirtschaft ist Hoyerswerda nun eben immer noch nicht. Also war man ganz schnell bei zwei kniffligen Themen-Komplexen angelangt: Warum ist die Lage so mies und wie kommt man da raus? Da war dann die Rede von Steuern, von Sozialabgaben, von Mitarbeiterbeteiligungen an Unternehmen, von Tarifverträgen, von Parteiengezänk, sogar von antizyklischer Wirtschaftspolitik á la Keynes und vielem anderen mehr. Was nun aber tun, wenn plötzlich viel mehr Antworten im Raum stehen als Fragen auf dem Tisch liegen? An dieser Stelle wurde Gerhard Schlegel, einer von Hoyerswerdas großen Denkern stutzig: „Wir brauchen mehr Intellektuelle in der Stadt.“ Richtig. Die würden vielleicht erkennen, dass der Worte nun endlich genug gewechselt sind und es an der Zeit ist, Taten folgen zu lassen. Danach kann man dann ja weiter reden.